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Katalog

Der Familienschatz

Die Malschule im Sakarpatengebiet ,dass ist eine Besondere, nicht nur im Sowjetland sondern in der Welt. Sie blieb ihren Grundsaetzen stets treu. Vielfaeltigkeit, Zurueckhaltend, Guete - und in keiner Weise kaeuflich. Sie konnte weder durch die Stuerme des sowjetischen Regiemes noch durch die Neuerungen des Modernismus vernichtet werden. Unbekannt bleibt, welcher dieser Faktoren arglistiger war.

Eine einzigartige Verbindung von Tradition und Suche, Natur und Kultur befoerderte dieses Phaenomen auf einem kleinen Territorium im Osten Europas. Die Menschen hier haben etwas worauf sie Stolz sein koennen und auch die auf die sie Stolz sind. Auf den Himmel und die Bergruecken, die Kirchen und Schloesser, die Postillone und die Aufstaendischen (Koshut, Poetefie, bekannte ungarische Jungs lebten hier), die Schriftsteller und Kuenstler. Unter ihnen - Fjedor Manilo, Albert Erdeli, Josiph Bokshai. Es sind einzigartige Meister, deren Schule durch die naechste Generation fortgesetzt wurde. Dies als lebendiges Unterpfand einer kuenstlerischen Schatztruhe, die hier Ihrer Aufmerksamkeit praesentiert wird. Es sind hinreichend Viele.

So das, was schon Geschichte und schoepferische Klassik ist wie zum Beispiel die Arbeiten von Ernst Kontratowytch. Die Hand des 81 jaehrigen Autors streicht mit grosser Selbstsicherheit Farbschicht auf Farbschicht, heute wie frueher, auf die Leinewand, sichtbar im "Heiligen Wasser" . Heute weiht er mit seiner Kunst alles ihn Umgebende. Oder, etwas expressiever in der Ausdrucksweise, See und Bergruecken, die durch die aufmerksammen Augen eines Vasyly Gabda erblickt wurden. Unter anderem ist er Schueler aller drei oben genannten Kuenstler - nicht umsonst! (obwohl wir heute auch das Echo von Hekkel und Wlamynyk erahnen). "Die alte Garde" lebt und ergiebt sich nicht.

Ebenso Pavel Bedzyr, selbst Kontratovychschueler. Mit seinen "Baeumen", schafft er visuelle Noten der "Waldsymphonie". Dieser Kuenstler widerspricht dezidiert der "Touristenlegende" ueber sein Heimatgebiet und taucht ins Wunderliche, ins Finstere, wie bei Frost der undurchdringliche Wald, in ihrer menschlichen Geistesverwandtschaft.

Neben diesem ein Gabryel Buleca, der im hohen Masse Gleichgueltigkeit zu den bekannten - sichtbaren Motiven demonstriert, strebt danach eine zerbrechliche Harmonie im Rahmen eines einzelnen Werkes zu schaffen. Jedes seiner Bilder ist ein schillerndes Mosaik von Farbtupfen. Und - eine Besonderheit fuer die Sakarpatenschule - die Anwesenheit, in voller Groesse, von Personen. Sie sind ansonsten in der Malerei nur Staffage.



Sicherlich, dies ist nicht die einzige Ausnahme. Laut und begleitet mit der Musik eines Geigers kommt auf uns "die Hochzeit zieht von den Bergen" zu. Sie wurde durch Taras Danilich festgehalten. Er zollt den farbdekorativen Effekten Tribut. Die Formen des Volksritus provozieren ihn einfach dazu. Der Maler behaelt dabei eine ueberaus grosse Ruhe, die auch dafuer ausreicht, gemeinsam mit dem Betrachter, die Meisterschaft des Kuenstlers zu wuerdigen. Noch ein Schritt, ein kleiner Schritt - und ihn wuerde man in den Kreis der Hyperrealisten (auf deren Erfahrungen wahrscheinlich auch Nadeshda Ponomarenko, Autorin der Pappelallee, aufbaut) zaehlen. Der Kuenstler geht ihn aber nicht und bleibt er selbst.

Der Hoehepunkt und eine Zierde der Kollektion sind die hier gezeigten fuenf Gemaelde von Juri Gertz, als "Goldene Mitte" zwischen dem gefestigten, schoepferisch Ueblichen und dem Dreisten, wie es sich in diesem Falle gehoert, dem Experiment.
Der Autor stellt sein Land kraeftig und begeistert dar und vermag dies uns zu vermitteln.
 

Jedoch ist das nicht alles: Der Pinsel des Kuenstlers schafft fuer den Betrachter einen unerwarteten "Anwesenheitseffekt" dank dessen wir uns im engen Kreise des Bauernfestes sehen - oder des Alltages, der sich bei ihm nicht Wesentlich vom Fest unterscheidet. Mit besonderer Aufmerksamkeit gibt er hiesige Kirchenbauten, die aus Holz und durch die Sakarpaten von sich aus beruehmt sind, wider. Es ist Allgemeingut, das ein und dieselbe Wirklichkeit mitnichten ein und dieselbe Ansicht hervorruft.

Die Architektur des wunderschoenen und in gewisser Weise raetselhaften Landes widerspiegelt sich im Nebelschleier mystischer Auffassungen (Goryan Rotunda von Dolgosh), im Fokus des nostalgischen Ueberschwanges (Die Kirche von Michail Mitrik), im "Alltagsgeschaeft" (Unteres Tor von Semen Malshitsky). Hier ist bemerkensweert, dass der Betrachter das Landschaftsbild mit einer Stadt des Sakarpatengebietes sieht - ueblicherweise geben die hiesigen Maler der "Wildnis" oder dem einsamen Dorf im Gebirge den Vorzug (zwei Gemaelde von Berdar sind so genannt: "Das Dorf"). Aber auch hier, ueber den dargestellten neuesten und aeltesten Gebaeuden, erhebt sich maechtig der felsige Hang.

Damit der Betrachter und der Leser nicht zur irrtuemlichen Auffassung gelangt, dass die Sakarpatenkuenstler nur die nackte Natur zeichnen koennen (dies waere an sich schon unschaetzbar) gibt es Stilleben, in allen seinen Richtungen und der Vielfalt von Attributen. Ivan Brovdi erklaert kuenstlerisch seine Liebe den Buechern mit dem Kerzenstaender, Maria Mitrik den alten Tontoepfen mit Blumen und Graesern, Laszlo Gaydu den Lupinenblumen, O.Skakandy, neben allem Anderen, den Fruechten der Erde, vom zerlegten Kuerbis bis zur Handvoll spoettischer Pilze.

Wiederum, zum wiederholten Male, vergewissern wir uns, dass die "Natur" in diesem Genere (nature morte) - dreifach lebendig ist. Vorherrschend bleibt in dieser Malerei auf jedem Fall das Landschaftsbild. Seine Variationen sind zahllos. Der Kuenstler; wandert nachdenklich den "Waldrrand" entlang, seine Augen weiden sich am purpurroten, auf der Erde liegenden Laub (Oleg Goral) oder er atmet mit voller Brust die beissende Winterluft ein (Am Brunnen , Taras Danilich) oder / und besonders still den "Fruehen Schnee" ( Ivan Ilko ). Noch ein beruehmter Patriarch der "Sakarpatenschule". Der Kuenstler; singt vor sich hin "Der Herbsttag" (V. Pavlishin) und erraet, die Augen zusammenkneifend "Bald kommt der Fruehling" (N. Sima). Der Sakarpatenkuenstler ist spontan, ergo ein sehr inniger Pantheist. Sonst wuerde er nicht so einfach und schoen sagen: "Die Sonne scheint im Gebirge" (O. Burlin).

Besser als ein Gebirge, kann nur ein Gebirge sein. So lautet ein Sprichwort in der Ukraine. (Ich habe dort geweilt und habe mich dessen vergewissert) Welche Kuenstler, die in solchen Gebirgen leben und welche Bilder, die diese Kuenstler malen!
 

Wir haben nur Einige davon aufgezaehlt:
Seht - und ihr werdet verstehen.
Schaut - und ihr werdet finden.
Die Familie mit den Kunstschaetzen steht Ihnen zu diensten.
Oleg Sidor Gebelinda